PETITION

zum besseren Schutz des Wienerwaldes! 

 Aufgelegt von der Initiativgruppe "wir für den Wald".

Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2020 haben 3.003 Menschen diese Petition unterschrieben. 

Der Baumbestand im Biosphärenpark Wienerwald steht stark unter Druck. Der Klimawandel führt durch ansteigende Temperaturen bei abnehmender Feuchtigkeit zu stärkerem Schädlingsbefall und mehr Baumschäden. Zusätzlich fallen immer mehr gesunde Waldflächen entlang von Straßen und Wegen überschießenden ‚Schutzschlägerungen aus Haftungsgründen‘ zum Opfer.

Daher fordern wir
- die Abschaffung der Haftung für waldtypische Gefahren
- einen stärkeren Waldschutz, insbesondere in Naherholungsgebieten!

Die Haftung des Wegehalters für herabfallende Äste und umstürzende Bäume führt zu massiven vorsorglichen Schlägerungen - auch und besonders im Wienerwald. Grund dafür ist, dass in Österreich für die Haftung im Wald absurderweise die Gebäudehaftung gemäß § 1319 ABGB analog und unter völliger Außerachtlassung der waldtypischen Gege­benheiten zur Anwendung kommt und auch das Forstgesetz (§ 176) keinen ausreichenden Schutz des Waldes gegen diese „Schutzschlägerungen“ bietet. Diese Vorgangsweise ist weder mit den Natur- noch mit den Umweltschutz­vor­gaben gemäß § 3 Bundes-Verfassungsgesetz (Nachhaltigkeit) vereinbar, steht im Wider­spruch zu den Zielen des Biosphärenparks Wienerwald und hat folgende Konsequenzen:
 
- Wertvoller Baumbestand geht aus vermeintlichen Sicherheitsgründen verloren.
- Bäume und Wälder werden nur mehr als Gefahrenquelle gesehen, dabei ist ein Baum primär ein Schutzgut des öffentlichen Rechts und von gesamtgesellschaft­licher Be­deutung im Hinblick auf Bio­diver­si­tät, Klima, Erholung usw.
- Der siedlungsnahe Wald büßt seine gerade in Zeiten des Klimawandels so wichtige Funk­tion als Fein­staubfilter und Temperatursenker ein.

Wir fordern daher, die Haftung für waldtypische Gefahren aus dem Naturraum Wald zu verbannen. Angesichts der überschießenden Schlägerungen aus Haftungsgründen, kann ein besserer Schutz unserer Wälder nur gewährleistet werden, wenn - wie beispiels­weise in Deutschland - das Betreten des Waldes grundsätzlich auf eigene Gefahr erfolgt.

UnterstützerInnen dieser Petition ersuchen Frau Bundesministerin für Justiz, Dr. Alma Zadić, und Frau Bundesministerin für Landwirtschaft, Re­gio­nen und Tourismus, Elisabeth Köstinger, die Haftungsregelungen im Wald im Inter­es­se des Baumschutzes zu ändern und die Eigenverant­wor­tung der Menschen als NutzerInnen des Walds in den Vordergrund zu rücken 

Resolutionen in Gemeinden

Eichgraben 20. März 2019
Perchtoldsdorf 27. März 2019
Klosterneuburg 14. Dezember 2019
Unterschriftenaktion Hinterbrühl Frühjahr 2020
Mödling 15. Mai 2020
Baden  23. Juni 2020
Gumpoldskirchen 25.6.2020
Maria Anzbach 01. Juli 2020
Hinterbrühl 1. Juli 2020
Wolfsgraben 17. September 2020

Resolution Land NÖ

Einstimmig verabschiedet am 13. Juni 2019